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instandsetzung historischer eiskeller

Vermutlich wurde der Eiskeller im Gutspark Bennigsen durch Rudolf von Bennigsen (1824-1902) ab 1859 erstellt. Über dem Eingang ist die Inschrift „1860“ gut zu erkennen. Bei dem Objekt handelt es sich um einen zum Teil in einen Erdwall eingebundenen Baukörper, der ursprünglich zur Lagerung und Aufbewahrung von Natureis errichtet wurde.

Typischerweise ist der Eiskeller mit seiner Südseite durch den Schatten des umliegenden Baumbestandes geschützt und der Eingang nordöstlich angeordnet.

Seine Grundform ist nahezu quadratisch, den Deckenabschluss bildet ein mit Ziegeln gemauertes Tonnengewölbe. Das massive Ziegelmauerwerk weist eine Stärke von etwa 1,20 m auf. Den oberen Abschluss des Eiskellers bildet eine, wohl schon zu seiner Errichtung berücksichtigte Aussichtsplattform, die in Richtung Herrenhaus ausgerichtet ist.

Noch in jüngerer Vergangenheit wurde der Innenraum zu einem Aufenthaltsraum mit Sitzbänken und einem Kaminzug (Grillplatz) umgestaltet.

tag des offenen denkmals

Beim Tag des offenen Denkmals® 2023 kamen mehr als tausend wunderbare Menschen zu Besuch, um bei bestem Sommerwetter den Eiskeller aus der Nähe zu betrachten. Jelena Kaminski und Daniel Wunder führten die Gruppen von je etwa 200 Besuchern den ganzen Sonntag über das Gelände, mit tatkräftiger Unterstützung vom Team Gut Bennigsen. Viele Bennigser erinnerten sich noch lebhaft an die Zeit, als sie als Kinder im Gutspark gespielt haben.

Das Baudenkmal

Der Eiskeller – insbesondere die zugehörigen Treppenanlagen – befinden sich heute in einem schlechten Zustand. Ziel der geplanten Baumaßnahme ist daher die Sicherung und Instandsetzung sowie die Wiederherstellung des bauzeitlichen Erscheinungsbildes bei substanzschonendem Umgang und unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange.

Der Eiskeller ist Teil einer Gruppe baulicher Anlagen gem. § 3 Abs. 3 des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes (NDSchG). Die Arbeiten werden im Spätsommer 2023 beginnen. Die Maßnahme wird durch Landesmittel und von der VGH-Stiftung gefördert. Zum „Tag des offenen Denkmals“ wurde der Eiskeller im September 2023 der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Maßnahmen

Die Natursteinaußenwände weisen unterschiedliche Schadbilder auf. Daher ist für die empfindlichen Werksteinelemente eine besonders schonende Reinigung vorgesehen. Zudem weisen die Verfugungen Fehlstellen, aber auch unsachgemäße frühere Ausbesserungen, auf. Sämtliche Fugen werden daher gesichtet und entsprechend mit einem farblich passenden Trass-Mörtel ausgebessert. Abplatzungen und Fehlstellen der Natursteinfassade werden so durch das Einsetzen von passenden Vierungen oder Steinersatz-Antragungen bearbeitet, dass eine geordnete Wasserführung wieder hergestellt wird. Zudem ist die Reparatur von optisch und technisch mangelhaften Ausbesserungen des Sichtmauerwerks vorgesehen.

Anhand historischer Abbildungen kann nachgewiesen werden, dass die bauzeitliche Tür kassettiert gestaltet war und nach außen öffnete. Zur Wiederherstellung des bauzeitlichen Gesamterscheinungsbildes ist daher eine Rekonstruktion vorgesehen.

Im Innenraum weist das Mauerwerk des Tonnengewölbes eine stark abgängige Schlämme auf. Daher ist eine Reinigung und das Aufbringen einer neuen Kalkschlämme vorgesehen.

Nicht datierbare Fotos zeigen die Aussichtsplattform zwischenzeitig komplett ohne Brüstungspfosten. Es ist daher davon auszugehen, dass diese so sehr geschädigt waren, dass ein kompletter Austausch vorgenommen wurde, wobei drei Pfosten dann wesentlich größer dimensioniert wurden. Zur Stärkung eines harmonischen Gesamteindrucks ist der Austausch dieser drei jüngeren Pfosten gegen neue und in der Proportion passendere Pfosten, aus Naturwerkstein in entsprechender Qualität und Farbe, geplant.

Insbesondere die zum Eiskeller und zu seiner Nutzung als Aussichtsplattform zugehörigen Treppenanlagen haben sich im Laufe der Jahre stark gesetzt und verformt. Zur dringend erforderlichen Neusetzung der drei Treppenläufe ist zunächst eine Kartierung und in der Folge der substanzschonende Ausbau vorgesehen.

Für die Herstellung eines stabilen Unterbaus wird ein größerer Bodenaushub, im Bereich der Stufenanlagen, erforderlich. Abschließend können die seitlich gelagerten und gereinigten Stufen neu verlegt werden.

projekt: sanierung des eiskellers
typologie: instandsetzung
größe: 15 m2
fertigstellung: 2025
auftraggeber: privat

Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder auf Ihre E-Mail!

Architekt Daniel Wunder
M.A. Baudenkmalpflege Dipl.-Ing. (FH) Architektur
wunder@architektwunder.de

Architektin Jelena Kaminski
M.A. Baudenkmalpflege
kaminski@architektwunder.de

architekt wunder gmbh

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